Poul Hartling

dänischer Politiker; Außenminister 1968-1971; Premierminister 1973-1975; Hoher Kommissar der UN für Flüchtlingsfragen 1978-1985

* 14. August 1914 Kopenhagen

† 30. April 2000 Kopenhagen

Herkunft

Poul Hartling war der Sohn eines Schulinspektors und Politikers in Kopenhagen; sein Vater war zeitweise Unterrichtsminister.

Ausbildung

Nach dem Abitur (1932) studierte H. evangelische Theologie und war in dieser Zeit (1934-1935) auch Sekretär der Christlichen Akademischen Vereinigung.

Wirken

Nach der Vikarzeit (1941-1945) wirkte er von 1945 bis 1950 als Krankenhauskaplan bei der St. Luke Stiftung, anschließend war er bis 1968 Lehrer an der geistlichen Lehrerbildungsanstalt von Zahles, deren Rektor er 1959 wurde (bis 1968). Bei ihm ging auch die spätere Königin Margrethe zur Schule. Er bekleidete ferner mehrere Posten in Kirchenorganisationen, u. a. gehörte er dem Vorstand des Kirchenrats der dänischen Volkskirche an.

Erst relativ spät wandte sich H. der Politik zu. 1957 wurde er von der bäuerlich bestimmten Liberalen Partei (Venstre) in das Folketing (Parlament) gewählt, dem er zunächst bis 1960 und dann wieder ab 1964 angehörte. Ab 1961 leitete er die Venstre-Verbände in Seeland und auf Bornholm. 1964 wurde er stellv. Vorsitzender der Parteifraktion. Im Parlament beschäftigte er sich vor allem mit schul- und kulturpolitischen Fragen, mit Missionsarbeit in Übersee und mit der Arbeit von UNESCO. ...